Der Herbst ist da und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es wieder richtig kalt wird. Das bedeutet für viele Hobby-Gärtner eines: den Garten winterfest machen. Dass allerdings vieles für einen nachhaltige Garten überflüssig ist, wissen viele Natur-Liebhaber nicht.
Wie Elias Kindle, Geschäftsführer der LGU (Liechtensteinische Gesellschaft für Umwelt) in einem Artikel der LIEWO erzählt, braucht es oft viel weniger als gedacht. Für einen gesunden und tierfreundlichen Garten darf dabei gerne mal auf eine Massnahme verzichtet werden. Sprich, je weniger aufgeräumt und wild, desto besser.
Was können wir nun tun, um unsere Natur und Mitbewohner zu unterstützen?
1. Laub auf einem Haufen liegen lassen
Laub, welches sich im Herbst auf dem Boden oder in Ecken sammelt, darf gerne liegen gelassen werden. Denn anstatt Biomüll, weist Laub einen wertvollen Lebensraum für Insekten, Igel und Co für den Winter auf. Auch als Nahrungsquelle für manche Tierarten eignet sich Laub bestens.
2. Stängel von Stauden stehen lassen
Die Versuchung ist gross – Stängel von verblühten Stauden bereits im Herbst abschneiden, sodass der Garten gepflegter und aufgeräumter aussieht. Was jedoch viele nicht wissen: in den Stängeln überwintern Käfer, unter den Blütenständen überwintern Raupen und übriggebliebene Samen bieten Vögeln zusätzliche Nahrungsquellen im Winter.
3. Totholz und Reisighaufen liegen lassen
Das gleiche gilt für Totholz, Äste und Zweige, die im Garten über den Sommer angefallen sind. Auch diese bieten der Tierwelt Unterschlüpfe, die erst im Frühling wieder entfernt werden sollten. Unterstützend kann dabei auch das Laub auf die Haufen geworfen werden.
4. Auf Laubsauger verzichten
Laubsauger scheinen eine Zeit-sparende Alternative zum Rechen zu sein, um ungeliebtes Laub zu entfernen. Das Gerät wirbelt jedoch auf der einen Seite viel Dreck auf und zerstört zudem Lebensräume und auch die empfindlichen Insekten, die bereits Unterschlupf im Laub gesucht haben. Besser: einen einfachen Rechen verwenden und nicht alles blitzblank aufräumen wollen!
5. Frühblüher setzen
Für Bienen und Hummeln ist es im Frühjahr besonders wichtig gleich Nahrung zu finden, da sie ihre Vorräte den ganzen Winter über aufgebraucht haben. Um die Suche zu unterstützen können bereits jetzt Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbecher und Tulpen gesetzt werden. Diese dürfen auch in grösseren Gruppen gesetzt werden um genügend Nahrung für unsere summenden Freunde zu bieten.
6. Den Boden nicht durchharken
Für ein gesundes Bodenklima und ungestörten Lebensraum für Larven, Raupen, Würmer und Co, sollten Beete nicht vor dem Winter durchgeharkt werden. Insekten suchen sich bereits jetzt ihre Überwinterungsplätze und würden durch das Harken zerstört werden.
7. Weitere Tipps:
Komposthaufen anlegen
Einheimische Stauden, Sträucher und Hecken pflanzen
Vögel mit artgerechtem Vogelfutter zufüttern
Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten, Igel, Frösche und Co bereitstellen oder selbst basteln
Weitere Informationen finden sich unter:
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