PARK(ing)-Day 2025 -Boden macht Klima
- Ramona
- vor 21 Stunden
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Am 19. September verwandelten sich vier Vaduzer Parkflächen in einen temporären kreativen und grünen Raum. An diesem weltweiten Aktionstag soll eine Diskussion über nachhaltige Zentrumsentwicklung, Flächenverbrauch und Lebensqualität im öffentlichen Raum angeregt werden.

Gemeinsam mit der Nachhaltigkeitskommission verwandelte das aha Liechtenstein die vier Parkflächen in sechs verschiedene Oberflächen. Damit sollte aufgezeigt werden, wie sehr die Oberflächenstruktur und -beschaffenheit sich auf Klima, Temperatur und Wohlbefinden auswirken kann.
Bodenbeläge haben immense Auswirkungen auf die Umwelt. Klimawandel betrifft uns alle. Immer mehr Hitzetage und Tropennächte machen diese bemerkbar. Jedes Jahr im Sommer übertreffen die Temperaturen die Hitzerekorde aus dem Vorjahr und belasten Umwelt und Lebensqualität.
Insbesondere Asphalt und Beton speichern Wärme sehr lange. So kann es im Stadtzentrum oft um einige Grad wärmer sein als im Umland mit Wiesen und Wäldern. Dies wird auch Wärmeinseleffekt genannt (siehe meteoschweiz). Denn je versiegelter die Oberfläche, desto weniger kann die Hitze entfliehen und sie staut sich.
Folgende Oberflächen wurden kreiert:
Schotter/Kies
Asphalt
Pflastersteine
Rasenziegel
Wildwiese
Waldfläche
In einem vorherigen Experiment (19. August 2025) durfte ich mit einem Temperaturmessgerät durch Vaduz gehen und messen, wie sehr sich die Oberflächen unterschiedlich erhitzen.
Bei einer Ausgangstemperatur von 24°C Lufttemperatur wurden dabei extreme Unterschiede festgestellt.
Haberfeld im Schatten: 23.9°C
Haberfeld Holzbank im Halbschatten: 25.4°C
Platz vor dem Regierungsgebäude: 40.4°C
Kiespark mit Bäumen (bei Regierungsgebäude): 31.5°C
Baum vor Regierungsgebäude im Schatten: 27.3°C
Rathausplatz in der Sonne: 34.3°C
Wiese am Liechtenstein Center im Schatten: 27.7°C
Garten mit Blumenwiese: 27.6°C
Pflastersteine: 43.4°C
Die Temperaturunterschiede zeigen sich schon in unserem Städtle sehr extrem.
Ein weiterer negativer Effekt durch viel Asphalt und Beton ist das schlechtere Versickern von Regenwasser. Unsere Natur braucht insbesondere in den heisseren Sommern mehr Wasser und bekommt diese aber nicht, da Regenwasser an versiegelten Oberflächen nicht versickern kann und abgeleitet werden muss. Dieses wird dann direkt ins Abwasser abgeleitet und kann keine Pflanzen mehr bewässern.
Was können wir tun?
Beim Bauen sollten weniger Flächen versiegelt werden und Alternativen eingesetzt werden. Zudem können Flächen, die bereits versiegelt sind, entsiegelt, also aufgebrochen, werden. Und auch mit alternativen Oberflächen bebaut werden.
Eine tolle Initiative sind dabei die Asphaltknackerinnen, die sich dem Thema angenommen haben.
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