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AutorenbildRamona

Rettet die Wildbienen



Heute, am 20. Mai 2023, wird der Weltbienentag in Vaduz gefeiert. Der Liechtensteiner Imkerverband eröffnet dabei einen Lehrbienenstand im Waldhotel-Areal. Ziel ist es, auf die oft übersehenen Wildbienen aufmerksam zu machen, die neben der Honigbiene einen wichtigen Teil zur Bestäubung der Liechtensteiner Fauna beiträgt.


Was sind Wildbienen?


Wildbienen sind ein wesentlicher Bestandteil der Ökosysteme der Welt. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und tragen so zur Erhaltung der Artenvielfalt und der Nahrungsmittelproduktion bei. Leider gehen viele Wildbienenpopulationen aufgrund von Lebensraumverlust, Pestizideinsatz und Klimawandel zurück.


Zunächst ist es wichtig, die verschiedenen Arten von Wildbienen zu verstehen. Weltweit gibt es über 20.000 Bienenarten. Die bekannteste Wildbiene ist die Honigbiene. Aber auch viele andere Wildbienenarten spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung, darunter Hummeln, Mauerbienen, Blattschneiderbienen und Schweissbienen.


Wildbienen unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von Honigbienen. Anders als Honigbienen, die in grossen Kolonien leben, sind die meisten Wildbienen Einzelgänger. Sie leben in Nestern oder Höhlen im Boden oder in hohlen Pflanzenstängeln. Solitärbienen produzieren zwar keinen Honig, aber sie sind dennoch wichtige Bestäuber. Viele Solitärbienenarten sind sogar effizientere Bestäuber als Honigbienen, da sie sich auf bestimmte Pflanzen konzentrieren und keine Zeit damit verschwenden, nicht bestäubte Blüten zu besuchen.


Eine der grössten Bedrohungen für Wildbienen ist der Verlust ihres Lebensraums. Viele Wildbienenarten benötigen zum Nisten und zur Nahrungssuche bestimmte Lebensräume wie Wiesen, Prärien und Wälder. Diese Lebensräume verschwinden jedoch aufgrund von Verstädterung, Landwirtschaft und anderen menschlichen Aktivitäten immer mehr. Auch der Klimawandel wirkt sich auf die Wildbienenpopulationen aus, da er den Zeitpunkt der Blüte- und Nistzeiten verändert und häufigere extreme Wetterereignisse verursachen kann.


Der Einsatz von Pestiziden ist eine weitere grosse Bedrohung für Wildbienen. Pestizide, insbesondere Neonicotinoide, sind hochgiftig für Bienen und können sowohl sofortige als auch langfristige Schäden verursachen. Neonicotinoide sind systemische Pestizide, das heisst, sie werden von der Pflanze aufgenommen und können jahrelang im Boden verbleiben. Selbst in geringen Mengen können diese Pestizide das Immunsystem der Bienen schwächen und ihre Navigations- und Futtersuchfähigkeiten beeinträchtigen.


Wildbienen in Liechtenstein


In Liechtenstein konnten bisher 230 Wildbienenarten nachgewiesen werden. 88 Arten davon gibt es allein in der Röfi. 15 dieser 88 Arten gibt es sogar nur hier, und nirgends wo sonst. Die meisten Wildbienen sind auch in Liechtenstein solitär lebend und nisten zum grossen Teil im Boden (zwei Drittel).


Auch in Liechtenstein sind viele Wildbienenarten gefährdet. So finden sich 22 % der Wildbienenarten im Lande auf der roten Liste.


Was können wir also tun, um Wildbienen zu schützen?


Wir können auf individueller Ebene einiges tun, z. B. einheimische Blumen pflanzen und den Einsatz von Pestiziden in unseren Gärten vermeiden. Wir können auch politische Massnahmen unterstützen, die die Lebensräume von Wildbienen schützen und den Einsatz von schädlichen Pestiziden einschränken. Auf einer grösseren Ebene können wir daran arbeiten, unseren CO2-Fussabdruck zu verringern und die Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels zu unterstützen.


Das heisst konkret:

- Nistplätze erhalten und zusätzliche Nistplätze schaffen

- Nahrungsangebot erhalten und erschaffen

- auf jegliche Pestizide verzichten


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wildbienen ein wichtiger Bestandteil unserer Ökosysteme sind und eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen spielen. Leider gehen viele Wildbienenpopulationen aufgrund von Lebensraumverlust, Pestizideinsatz und Klimawandel zurück. Wir alle können unseren Teil zum Schutz der Wildbienen beitragen, indem wir auf individueller und gesellschaftlicher Ebene tätig werden. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir dafür sorgen, dass diese wichtigen Bestäuber auch für kommende Generationen erhalten bleiben.


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